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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 68

1822 - Berlin : Reimer
68 Erzählungen. Doch er spornts, daß die Fersen bluten, Und er setzt hinab in die Fluthen. Und der kühne, gräßliche Sprung gelingt, Ihn beschützen höhre Gewalten, Wenn auch das Ryß zerschmettert versinkt. Der Ritter ist wohl erhalten, Und er theilt die Wogen mit kräftiger Hand, Und die Seinen stehn an des Ufers Rand, Und begrüßen freudig den Schwimmer. Gott verlaßt den Muthigen nimmer. Zweyte

2. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 12

1822 - Berlin : Reimer
\% Erzählungen. Zn unserm Berge liegt ein Schatz; Grabt nur darnach! — An welchem Platz t S- fragten alle; sagt den Ort! — „Grabt! grabt!" Er starb bei diesem Wort. Kaum war der Greis zur Gruft gebracht, So ward gegraben Tagend Nacht; Mit Karsten, zachen, Spaten ward Der Weinberg um und um gescharrt. Da war kein Kloß, der ruhig blieb;' Man warf die Erde gar durch's Sieb; Zog Harken in die Läng und Queer Nach jedem Steinchen hin und her. Allein es ward kein Schatz verspürt. Sle hielten, sich für angeführt. Doch kaum erschien das nächste Jähr, So nahm man mit Erstaunen wahr- Daß jeder Wc'nstock dreifach trug. Da wurden erst die Söhne klug, Und gruben nun Jahr ein Jahr aus Des Schatzes immer mehr heraus. Ramlers Fabellese. 10. Der Blinde und der Lahme. Bon ohngefähr muß einen Blinden Ein Lahmer auf der Straße finden. Der Blinde hofft gleich freudevoll, Daß ihn der Lahme leiten soll. Dir, spricht der Lahme, beizustehen? Ich armer Mann kann ja nicht gehen ^ Doch scheinus, daß du zu einer Last, Noch sehr gesunde Schultern hast. Entschließe'-dick, mich fortzutragen, So will ich dir die Stege sagen, _ ' Dann wird dein starker Fuß mein Bein, Mein Helles Aug' das deine seyn ! — Der Lahme hängt mir feinen Krücken Sich aus den Blinden breiten Rücken; Vereint wirkt also dieses Paar, Was einzeln keinem möglich war.

3. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 28

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
cts Erster Abschnitt. fünf deutsche Meilen das ganze Erdreich fruchtbar wird. — Das sonderbarste Phänomen,, welches aber diese peruanischen Vulkane in den langen Zwi- schenzeiten ihren wirklichen vulkanischen Explosio- nen darbieten, sind die erstaunlichen Quantitäten von ihnen von Zeit zu Zeit ausgeworfener Fisch? des süßen Wassers. Der fast erloschene Vulkan von Imbubaru überschüttete 1691 damit die Felder der Stadt Ibarra so sehr, daß man in ihnen die Ursache der Faulfieber, die zu der Zeit herrschten, zu finden glaubte. Was aber noch merkwürdiger scheint, der Corregidor dieser Stadt bezeugte, daß dieser Vulkan selbst nachmals von Zeit zu Zeit, also wohl ohne ei- gentlichen vulkanischen Ausbruch, vorzüglich nach starkem Regen, große Massen dieser kleinen Fische auswarf, die man dort Premadillas nennt. Die Indianer von St. Pabla fischen sie in sehr dunklen Nachten in einem Bache gerade an dem Orte, wo dieser aus dem Gebirge selbst hervortritt. Im Jahre 1698 stürzte der Krater des Cargneirazo ein, nach- dem er gleichfalls zuvor Tausende dieser Fische mit thonigtem Schlamme vermischt ausgeworfen hat- te. -- Höchst merkwürdig ist es, daß man oftmals noch Spuren des Lebens an ihnen will gefunden ha- den, wahrend daß sie längs dem Gebirge herab- strömten. Eine genaue Untersuchung zeigte sogleich, daß diese Fischchen von ein und derselben Art mit denen sind, welche dort überhaupt unter dem Na- men Premadillas vorkommen, und als eßbare Fi- sche der Pache gefunden werden. Da man diese Fische in den dortigen Bachen fangt, so stehen wahr- scheinlich unterirdische Seen und Höhlen, die von jhnen gleichfalls bewohnt werden, hiemit und mit den Vulkanen in Verbindung. Allein stets bleibt es schwer zu erklären, durch welche Kraft sie so weit erhoben werden, um der Wirkung des Ausbruchs der Vulkane folgen zu müssen. — ■ Weit größere Plagen, als jene einzelnen Ausbrüche, die dieses Gebirge über dies einzige Land verbreitet, sind un- streitig die Erdbeben. Einige Provinzen von Peru scheine« vorzugsweise hievon gleichsam periodisch

4. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 268

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
26 8 Siebenter Abschnitt. Hunderts unwürdig, und einige derselben den tapsen sten Völkern der Verwelk gleich; mehr als eine ein- zeln fähig, durchs Schwerst einem Welttheil Ge- setze zu geben. Z. Der Ueberfatl bei Hochkirch^ / Von Demselben. Es mx am ,Zten Oktober 1753 in der Nackt, als alle Colonnen der Oesierreichifchen Armee ihr Zager verließen, um die Preußen zu überfallen. Der General Odonel führte die Avantgarde, die aus vier Bataillons und sechs und dreißig Schwadrons be- stand; ihm folgte der General Sinere mit sechszehn Bataillons, und der General Forgatsch mit achtzehn Bataillons. Das Corps des General Laudon, das dem Preußischen Lager fast im Rücken stand, wurde noch mit vier Bataillons und fünfzehn Schwadrons verstärkt, wozu hernack noch die ganze Oesterreichi- sche Kavallerie des linken Flügels stieß. Die In- fanterie dieses Flügels führte der Feldmarschall Daun selbst an. Alle diese Truppen und noch ei- nige kleine Corps waren bestimmt, die Preußen auf dem rechten Flügel ln der Fronte und im Rücken anzufallen; dagegen sollte der Herzog von Arembsrg mit drei und zwanzig Vataillo en und zwei und dreißig Schwadronen den Preußischen linken Flü- gel beobachten, und erst, wenn die Niederlage der Feinde an allen andern Orten vollendet wäre, den- selben angreifen. Es befanden sich bei dem Vortrab freiwillige Grenadiers, die hinter den Cürassieren aufsaßen, vor dem Preußischen Lager aber von den Pferden sprangen, sich in Haufen formirten, und so vorwärts drangen. Die Zelter blieben im Oe- sterreichrschen Lager stehen, und die gewöhnlichen Wachtfeuer wurden sorgfältig unterhalten. Eins Menge Arbeiter mußten die gw# Nacht durch Paus

5. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 354

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
354 Achter Abschnitt. dings aufhalten, oder das Feuer seiner Thätigkeit ganz auslöschen ? Was ist ihm verhaßter, als Ruhe und Tod? was begehrenswürdiger in seinen Au- gen, als vervielfältigtes Leben und ausgebreitete Wirksamkeit? Ist diese nicht der Maaßstab, nach welchem er sich und andere und den Werth aller äußern Dinge schätzet? — Und ein Geschöpf von einer so unaufhaltbaren, nicht zu ermüdenden Thä- tigkeit, von einer mit dem innigsten Gefühl seiner selbst und seiner Kräfte verbundenen Thätigkeit, sollte das nicht die größten Vorzüge vor weniger thätigen, oder ohne Bewußtseyn thätigen Wesen haben? Sollte ihm das nicht eine sehr beträchtliche Würde geben? Thut viertens die Fähigkeit, immer weiter zu gehen und immer vollkommner zu wer- den, hinzu, so werdet ihr einen neuen Grund sei- ner vorzüglichen Würde entdecken. Schön ist die Sonne, schön der Mond, schön sind die Sterne, schön die Gewächse und Pflanzen, die unsern Erd- boden schmücken; jedes vollkommen und unverbesser- lich in seiner Art: aber sie bleiben wie sie sind; ihre Gestalt, ihre Schönheit, ihre Bewegung, ihre Wirk- samkeit ist und bleibt immer dieselbe. Sie sind ganz das, was sie seyn sollen und können. Richt so der Mensch, m. Z. Nie ist er ganz das, was er seyn soll und kann. Ihn umschränket kein Raum, und keine Zeit schlechterdings und auf immer. Eine Stufe der Vollkommenheit führet ihn zur andern, und nie steht er so hoch, daß er nicht noch höher stei- gen könnte. Seine Fähigkeiten entwickeln, seine Kräfte vermehren sich nach dem Maaße, nach wel- chem er sie anwendet und übet; und sein Gesichts- und Wirkungskreis erweitert sich nach dem Grade, nach welchem sich seine Fähigkeiten entwickeln, und seine Kräfte vermehren. Wann hat er so viel ge- lernt, daß er nicht noch weit mehr lernen könnte? Wann erkennt und weiß er so viel, als er zu erken- nen und zu wissen vermag? Wann hat er es in der Weisheit und Tugend so weit gebracht, daß er es nicht noch viel weiter darinnen bringen könnte?

6. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 27

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
Natur» und Landerbeschreibung. §? Meteore. Es ist bis jetzt auch keinem Sterblichen gelungen diese Spitzen zu ersteigen. Condamine er- reichte nur mit großer Anstrengung und Gefahr auf dem Corason die Höhe von 2470 Klafter, oder 14920 Fuß, und wenn ihn gleich ansetzt sein ihm würdiger Nachfolger v. Humboldt um 5300 Fuß 'übertroffen hat, so fehlten auch diesem kühnen For- scher noch über 1344 Fuß, um sich auf dem höchsten uns bekannten Punkte der Erde zu sehen. — Den- noch fanden sie sich auch hier bereits den gefahrvol- len Unbequemlichkeiten ausgesetzt, die eine zu ver- dünnte, und fast aller Wärme beraubter Atmosphäre den menschlichen Körper leiden lassen. Die große Verschiedenheit der innern -und äußern Luft preßte ihnen das Blut aus den Augen, den Lippen und dem Zahnfleische hervor, und die Kälte überstieg die -angeblichen (Zrade des Thermometers. Das Inne- re dieser kolossalischen Gebirge ist dann auf zweier- lei Art besonders merkwürdig. — Das erste und auffallendste, wodurch sich das Innere der unge- heuren Bergkette auszeichnet, welche von Patago- nien über den Isthmus bis zu der Beringsstraße fortläuft, ist ihr vulkanisches Feuer. Mehr als 50 solcher Feueressen, Luftlöcher der Unterwelt, sind Lis jetzt darunter bekannt. Hiervon gehören unserm Zperu eine sehr beträchtliche Anzahl, z. B. der An- risana, Cotopaxi, Tungurahua u. a. Allein nicht aus allen steigen Feuergarben, Rauch und Flam- rnensäulen und Laven hervor. Aus dem Jorullo in ^ Mexiko erhob sich 1759 am 15. September ein Ba- saltkegel, der jetzt gegen 1500 Fuß über die ihn um- gebende Grundfläche hervorragt. Die von Guati- rnala speien eine sehr große Menge Salmiak. Die Don Popayan und von Pasto zeigen viele Solfata- re», die da Schwefelsäure ausdampfen, oderauch kleine Krater voller kochenden Wasser, woraus sich geschwefeltes Wasserstoffgas entwickelt. Hingegen werfen die Vulkane von Quito bald Bimsstein, hald Basalte, oder auch schlackenartigen Porphyr hervor, bald aber so ungeheure Massen Schwefel- leberwasser und Schlamm, wodurch auf mehr als

7. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 153

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
Dramatische Darstellung. 155 -Nicht hineingekommen? Sie haben doch etwas ge- sehn? Nicht viel mehr, als die Inseln. — Nun? und die Inseln? ( indem er seinen Stuhl naher an den Lisch rückt, und sich begierig hinüber beugte) Die enthalten so viel Merkwürdiges eben nicht. Denn die Menschen-------Ach, die Menschen, die Menschen.' — die werden die Köpfe oben und die .Füße unten haben. Nicht wahr? — Er belohnte sich für seinen Witz durch ein Glas Burgunder und ein lautes Gelachter. — Nein, etwas Anderes, Freund, etwas Anderes! So etwas, wie jüngst von Attaken, von Meerstrudeln, von feuerspeienden Bergen! So etwas, das Grauen macht! In der Welt höre ich nichts lieber. — Ein Beweis, daß Sie Herz haben, Baron! —- Er lächelte. — Aber wirklich, ich wüßte doch etwas. — Sie haben ver- muthlich von einer Insel Antiparos gehört? — '.Ich werde doch! — Von so einer berühmten Insel! Nein, wenn Sie schon allzuviel davon gehört Ha- chen, so komme ich zu spät. Denn so werden Sie auch wissen, was die Natur dort für eine Höhle gebaut hat. — Eine Höhle? — Hat die Natur dort eine Höhle gebaut? — Nein, bei meiner Seele, davon weiß ich noch nichts! — Man lebt ja hier auf dem Lande. Was weiß man da von der Welt? Gütiger Gott, was erfährt ein Landjunker Neues? — Nein, nein! Sogar neu ist eben nun diese Neuig- keit nicht. — Milltvitz fing hierauf an, und führte den Baron in einer weitläuftigen Beschreibung durch die prächtige, mit Pfeilern unterstützte, und mit Inschristen versehene Höhle dieser Insel, bis zum Durchgang zu der merkwürdigen Grotte, in die einst Noin tel, und nachher Tournefort mit so vieler Ge- fahr hinabstiegen. Der Baron horchte ihm jedes Wort von den Lippen, mit aller Begierde, womit er in seiner Kindheit auf die Gespenster-Geschickten seiner Amme gehorcht haben mochte. — Nun, Mill- witz? Nun ? — Der Boden, auf dem wir gin- gen, ward nun immer abschüssiger und abschüssiger. Endlich kamen wir an ein finstres Loch, wodurch wir nicht anders, als gedrückt, und bei dem Scheine der

8. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 237

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
Historische Darstellung. 257 Augenblicke die schaudervplle Ueberzeugung naher zu dringen, daß alle Bemühung vergebens angewandt sey. In dieser verzweiflungsvollen Lage ergriff den Admiral, mit einer gewaltsamen Erschütterung, der Gedanke, daß seine großen und hoffnungsvollen Ent- deckungen zugleich mit ihm und seinen Gefährten ein Raub der Wellen seyn würde. Alles hierüber vergessend, überließ er die Schiffe der Gefahr, die «r doch nicht weiter zu bekämpfen vermochte, und zog sich, ganz im Stillen, in seine Cajüte zurück. — Mitten unter den schrecklichen Toben des Sturms, und Schwanken und Krachen des Schiffs, in der alleraugenblicklichsten Erwartung des Untergangs, fetzte er, auf einem Stücke Pergament, eine kurze, «der vollständige Nachricht, von seiner Reise, und seinen Entdeckungen an Ländern und Produkten der Länder, und der dort von ihm begründeten Kolonie auf. Diese Rolle hüllte er in ein in Oel getränktes Tuch, umgab sie mit einem Wachstuchen, und legte sie irt eine Tonne, die er sorgfältig verschloß und dann in das Meer warf; in der Hoffnung, daß ein günstiges Geschick sie an die Käste irgend eines eu- ropäischen Staats antreiben lassen, und so die Frucht seiner Anstrengungen und Aufopferungen erhalten werde. Kaum hatte er dies Geschäft vollendet, so- minderte sich der Sturm, und Luft und Meer wur- den,^ nach n 'd nach, völlig ruhig. Das freudige Gefühl der Rettung wurde noch an demselben Abend durch den Anblick eines Landes erhöht. Bald er- nannte man die portugiesische Insel St.maria (eine . der Azoren), wo gelandet, und nach einigem Wi- derstreben des Gouverneurs frisches Wasser und Lebensmittel eingenommen wurden. Endlich lief er in dem Hafen von Palos ein. Dir Nachricht von feiner Ankunft erregte ein allgemeines freudiges Aufsehn. Alle Einwohner von Palos eilten an den Hafen, um ihn landen zu sehn. Bei seinem Einzuge in diestadt läutete man die Glocken, feuerte das Geschütz ab, schloß die Kramläden, und beobachtete überhaupt alle die Ceremonien, die bei dem Einzüge des Königs oder der Königin gewöhnlich waren.— —

9. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 265

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
S§5 Historische Darstellung. häuften Menschenklumpen. Allein es bedarf nur ei- nen Wink des Heerführers , so entwickelt sich duscr Knaul in der größten Ordnung, und mit einer sol- chen Schnelligkeit, die einem reißenden Strom ähn- lich lsi. — So griff Friedrich den linken Flügel der Oesterrcicher an und warf ihn über den Haufen. Frische Regimenter kamen den geworfenen beständig zu Hülfe; allein man ließ sie sich nicht einmal for? miren; kaum zeigten sie sich, so wurden sie^ auch zu- rückgeschlagen. Ein Oesterreichifches Regiment fiel aufs andre, die Linie wurde aus einander gesprengt, und die Unordnung war unaussprechlich« Viele tausend von den Kaiserlichen Truppen konnten zu keinem Schuß kommen; sie mußten mit dem Stro- me fort« Der stärkste Widerstand geschah in dem Dorfe Leuthen, das mit vielen Kaiserlichen Truppen und Artillerie besetzt war. Hiezu kamen große Hau- fen von Flüchtlingen, die alle Häuser und Winkel des Orts anfüllten und sich verzweifelt wehrten. Endlich aber mußten sie doch weichen. So erschreck- lich auch die Unordnung bei der geschlagenen Armee war, so versuchten dennoch ihre besten Truppen noch einmal unter Begünstigung des Terrains Stand zu halten; allein die Preußische Artillerie schlug sie bald in die Flucht, und die Kavallerie, die anfallen Flügeln einhieb, machte immer Gefangene zu Tau- senden« Bei Kollin war es nicht Kriegskunst noch Tapferkeit, sondern die eisenspeienden Maschinen auf unzugangbaren Höhen gestellt, die das Schicksal des Tages bestimmten; bei Leuthen aber entschied Taktik und Tapferkeit allein den Sieg. Man machte au, dem Schlachtfelde 21,500 Gefangene, 6500 von den Oesterreichern waren todt oder verw»ndet, und 6000 Deserteurs gingen nach der Schlacht zu den Siegern über« Der Preußische Verlust war 500$ Todte und Verivundte. — Die unmittelbare Folge dieses Tages war die Belagerung von Breslau, Las, von der geschlagenen Armee stark besetzt, sei- nem Schicksale überlassen wurde« Man errichtete hier Galgen für diejenigen, die von Uebergabe spre- chen würden * allem in vierzehn Tagen ging auch s

10. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 271

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
Historische Darstellung. 27\ terie über den Haufen, und machte an 500 Gefan- gene. — Das Dorf Hochkirch stand in Flammen, und wurde dennoch von den Preußen anfs tapferste vertheidigt. Der Sieg fehlen von dem Besitz des- selben abzuhängen, daher Daun immer frische Trup- pen zum Angriff anrücken ließ. Nur 600 Preußen waren hier zu besiegen, dre, nachdem sie kein Pul- ver mehr hatten, den kühnen Versuch machten, sich durch die große Menge Feinde durchzuschlagen. Ein kleiner Theil war so glücklich es zu bewirken; das Loos aller übrigen aber war Tod, Wunden, oder Gefangenschaft. Nun rückten ganze Regimenter Preußen an, und schlugen den Feind wieder aus dem Dorfe. Hier war sodann der Hauptplatz des blutigsten Kampfes. Eine Kanonenkugel nahm dem Prinzen Franz von Braunschweig den Kopf weg; der Feldmarschall Keith bekam einen Schuß in die Brust, stürzte zu Boden, und gab, ohne einen Laut, seinen Heldengeist auf; auch der Feldmarschall, Fürst Moritz von Dessau, wurde tödtlich verwundet. Die Preußen, von vorne und im Rücken angegriffen, mußten weichen, und die Oesterreichische Kavallerie hieb nun mit Vortheil in die tapfersten Regimenter des Preußischen Fußvolks ein. Der König führte in Person frische Truppen gegen den Feind an, der abermals zurückgeschlagen wurde; die Oesterreichi- sche Reiterei aber vernichtete wieder diese Vortheile der Preußen. Der Nebel verzog sich endlich, und beide Heere übersahen nunmehr den mit Leichen be- sagen Wahlplatz, und die allenthalben herrschende Unordnung. So sehr auch die Disciplin der Preu- ßen Ordnung schuf, so war ihnen dennoch die Dun- kelheit und das Terrain entgegen, ihre Taktik zu brauchen und zweckmäßig zu kämpfen. Man fov- mirte nun von beiden Seiten neue Schlachtordnun- gen. Die Oesterreicher waren in solcher Verwir- rung, daß sie auf den Anhöhen bei Hochkirch in dik- ken Haufen zu tausenden herumschwarmten. Daun, ohnerachtet aller erlangten Vortheile, glaubte nicht eine Armee besiegt zu haben, die alle menschliche Erwartungen betrogen hatte; die, obgleich in der
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